I bin der boarisch Hiasl, koa Kugel geht mir ei, drum fürcht i koan Jager, und sollt´s der Teufel sei.
Ob Matthias Klostermayr tatsächlich mit dem Teufel im Bund stand, so wie es sich der Volksmund erzählte, oder ob er einfach wahnsinnig geschickt darin war, sich den Strafvollzugsbehörden zu entziehen, kann heute, mehr als 250 Jahre nach seinem Tod, wohl nicht mehr abschließend geklärt werden.
Als gesichert gilt hingegen, dass er als erfolgreicher Wilderer bei der adeligen Obrigkeit sehr verhasst, beim gemeinen Volk als "boarischer Hiasl" hingegen lange Zeit hoch angesehen war. Doch wie war es soweit gekommen?
Wegen Streitigkeiten mit seinen Vorgesetzten als Jagdgehilfe gescheitert, musste er sich bereits in jungen Jahren auf eigene Faust durchschlagen. Das tat er mit dem Handwerk, das er gelernt hatte: Mit der Jagd.
Wildernd zog der „boarische Hiasl“ mit seiner Bande durch das heutige Schwaben – und wurde bald zum Volkshelden. Im ewigen Streit um das Jagdrecht stellte er sich auf die Seite des einfachen Volkes, das aufgrund der Gesetze jener Zeit, keine Möglichkeit hatte, die mühsam bebauten Äcker gegen das Wild zu schützen. Alle Klagen über Ernteschäden prallten bei der Obrigkeit ab; für sie zählte ausschließlich, dass genügend Beute für die höfischen Jagden des Adels vorhanden war.
Schon bald aber stieg dem jungen Mann der Ruhm zu Kopf. Die Aktionen der Bande wurden immer wilder und aggressiver, irgendwann gab es dann das erste Todesopfer. Damit begann auch der Rückhalt in der Bevölkerung zu schwinden.
Eine Wirtstochter soll es schließlich gewesen sein, die den „Hiasl“ an die Obrigkeit verriet. 300 Soldaten waren bei seiner Verhaftung notwendig gewesen, um ihn nach mehrstündigem Kampf aus dem Wirtshaus herauszuholen, in dem er sich mit den Kumpanen verbarrikadiert hatte. Für den bayrischen Kurfürsten war er ein skrupelloser Verbrecher, der am Ende mit seinem Tod bezahlte…