Die Moorbehandlung ist eine Therapieform, deren Wirksamkeit schon seit der Antike bekannt ist. Das Moor gehört als Naturheilmittel zur Gruppe der Peloide und wird für Bäder und Packungen genutzt.
Das im Naturpark vorkommende Bergkiefern-Hochmoor zählt zu den am besten erforschten Mooren weltweit. Die Erfahrungswerte aus einer mehr als 150-jährigen Badetradition, verbunden mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Moortherapie, ermöglichen dem Gast einen evidenzbasierten Kuraufenthalt. Die Wirkung dieses Naturheilmittels wird aus einem Zusammenspiel folgender Faktoren erklärt:
Die gesundheitsfördernde Wirkung des Schwitzens kennen die meisten Menschen im Kontext des Saunagangs. Demselben Prinzip liegt bezüglich auf Wärme auch die Wirkweise eines Moorbads zugrunde: Nach dem Abbau wird das Moor im Naturzustand aufbereitet und auf ca. 42° Celsius erwärmt, im Bad erhöht sich Körpertemperatur um bis zu 1,5° Celsius. Dieser Effekt ist mit einem "Heilfieber" vergleichbar.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Schwitzen in der Sauna oder in einem Heißwasserbad und dem Moorbad liegt in der Wärmeleitfähigkeit des Moores: Die Wärmeübertragung im Moor ist wesentlich höher, sodass die Wärme tiefer in den Körper eindringt. So wird dem Körperkern die siebenfache Wärmemenge eines vergleichbaren Wasserbades zugeführt. Dadurch werden Stoffwechselprozesse aktiviert und das Immunsystem gestärkt.
Das Heilfieber verursacht zudem eine vermehrte Ausschüttung weiblicher Hormone und reguliert gestörte Hormonzyklen.
Bezüglich der thermischen Eigenschaften unterscheiden sich die verschiedenen Torfarten kaum. Die darin enthaltenen natürlichen Inhaltsstoffe und somit auch das Wirkprofil variieren jedoch von Moor zu Moor. Das im Naturpark Ammergauer Alpen vorkommende Bergkiefern-Hochmoor verfügt über einen außergewöhnlich hohen Gehalt an Fulvin-und Ulminsäuren, was einen positiven Einfluss auf die Durchdringung der Haut hat. Die Ulminsäuren vereinfachen nicht nur diese Diffusion, sie wirken außerdem gefäßerweiternd und somit durchblutungsfördernd, selbst in peripheren Körperteilen.
Das Ammergauer Moor verfügt außerdem über eine bemerkenswerte biologische Aktivität, also eine Vielzahl verschiedener biologischer Prozesse, die in dem Moor ablaufen. Dies alles macht das Bergkiefern-Hochmoor so einzigartig.
Nach den Auftriebsgesetzen verliert der Körper in einem Bad so viel an Gewicht, wie die von ihm verdrängte Flüssigkeit wiegt. Aufgrund der höheren Dichte und somit dem höheren Gewicht des Moores verglichen mit einem Wasserbad, ist also auch der Auftrieb des Körpers im Moorbad wesentlich höher. Dies führt zu einem Schwebegefühl. In diesem Gefühl der Leichtigkeit werden die Gelenke um bis zu 90% entlastet und ruhiggestellt, was insbesondere bei Gelenk- und Bandscheibenerkrankungen ein sehr wohltuender Zustand ist.
Je nach Wassergehalt des Moores, unterscheidet sich der Auftrieb im Bad. Da das Moor im Naturpark Ammergauer Alpen dickbreiig verabreicht wird, ist dieser Effekt hier besonders intensiv spürbar.
Die positiven Auswirkungen einer Urlaubsreise auf die Psyche sind in wissenschaftlichen Studien schon mehrmals bestätigt worden. Den Alltagsstress zurückzulassen und mal anderen Aktivitäten nachzugehen, führt zu einer Zunahme des persönlichen Wohlbefindens. Geht die Reise über den klassischen Kurzurlaub hinaus, also etwa zwei bis drei Wochen, bleibt die Wirkung sogar längerfristig erhalten.
Dies ist durch eine ganzheitliche Betrachtung des menschlichen Organismus begründbar: Der Körper beeinflusst die Psyche, und die Psyche beeinflusst den Körper. Wenn der Körper in einer Moorbehandlung zum Entspannen gebracht wird und im Zuge dessen sogar eventuelle Leiden gelindert werden, dann wirkt sich das nachhaltig positiv auf das generelle Wohlbefinden aus. Diese positive Einstellung kann wiederum, beispielsweise durch Verhaltensanpassung, den Heilungsprozess unterstützen.
Gerbstoffe und Huminsäuren haben einen adstringierenden Effekt auf die Haut. Das bedeutet, die Haut um die Poren zieht sich zusammen, so dass die Poren kleiner wirken. So wirkt die Haut reiner und glatter.
Die Indikationen
Was ist Rheuma/Rheumatoide Arthritis? Der Begriff „Rheuma“ umfasst eine Vielzahl an Krankheitsbildern, im allgemeinen Sprachgebrauch ist dabei jedoch meist die rheumatoide Arthritis gemeint. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Gelenkerkrankung, wobei in der Regel mehrere Gelenke betroffen sind. Symptome umfassen warme, geschwollene, schmerzende und - insbesondere nach dem Aufstehen - steife Gelenke. Typisch sind zudem Kraftlosigkeit, Erschöpfung sowie im fortgeschrittenen Stadium sogenannte Rheumaknoten
Eine frühe Diagnose der rheumatoiden Arthritis ist von großer Bedeutung, denn bei der richtigen Behandlung kann deren Fortschreiten verlangsamt oder aufgehalten werden.
Welche Wirkung hat das Bergkiefern-Hochmoor im Naturpark auf die rheumatoide Arthritis?
Das Bergkiefern-Hochmoor im Naturpark Ammergauer Alpen zeichnet sich durch eine bemerkenswert hohe biologische Aktivität aus. Insbesondere der hohe Anteil an Huminsäuren ist von zentraler Bedeutung. Diese Säuren dringen bei einer Mooranwendung durch die Haut ein, sie gelten als entzündungshemmend.
Neben dieser Wirkung ist zudem die durchdringende Wärme ein wohltuender Faktor. Die intensive Durchwärmung erreicht auch eigentlich schlecht durchblutete Körperregionen wie Gelenke und Knorpel. Also die Stellen, die von rheumatoider Arthritis betroffen sind.
Welche Möglichkeiten habe ich neben der Moorkur?
In den Ammergauer Alpen gibt es neben der Moortherapie zudem mit der Waldburg-Zeil Klinik Oberammergau ein Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und Schmerztherapie. Welche Therapieform zur Anwendung kommen soll, muss bei jedem Patienten individuell beurteilt und mit dem Hausarzt abgesprochen werden.
Eine Moorkur kann Frauen helfen, Erkrankungen im Unterleib und hormonellen Störungen entgegenzuwirken oder diesen vorzubeugen. Der Begriff „Frauenleiden“ umfasst verschiedene gynäkologische Beschwerden.
Wechseljahre
Die Wechseljahre führen bei jeder Frau zu unterschiedlich stark ausgeprägten Beschwerden. Während ein Drittel der Frauen kaum Beschwerden haben, manche die leichten Hitzewallungen sogar als angenehme Wärme empfinden, sind die die Wechseljahre begleitenden Symptome für ein weiteres Drittel der Frauen eine echte Einschränkung. Starke Hitzewallungen, Schlafstörungen, und Zyklusbeschwerden sind nur ein Teil der häufig auftretenden Symptome. Grund dafür sind unter anderem Veränderungen im Hormonhaushalt des Organismus und die Änderung des Stoffwechsels.
Die tief durchdringende Wärme fördert die Durchblutung des Körpers und regt so den Stoffwechsel an. Eine bessere Durchblutung erfahren auch die Geschlechtsorgane wie die Eierstöcke. Dieser Umstand unterstützt gemeinsam mit den im Moor enthaltenen Huminsäuren eine Regulation des Hormonhaushalts.
Unerfüllter Kinderwunsch
Der Lebensgarten in Bad Kohlgrub ist ein Obstgarten mit besonderem Hintergrund: Seit einigen Jahren wird im Bad Kohlgruber Kurpark für jedes Kind, das hier im Naturpark nach einer Kinderwunschkur zur Welt kam, ein Baum gepflanzt. Inzwischen wurde dort der Platz knapp und der Lebensgarten um einen geschmiedeten Baum ergänzt, an welchem jedes sogenannte „Moorbaby“ mit einer eigenen Plakette verewigt wird. Doch wie kann eine Moortherapie bei unerfülltem Kinderwunsch helfen?
Zunächst sei betont, dass vor der Moorkur eine komplette medizinische Untersuchsuchung bei beiden Partnern durchlaufen werden soll, um mögliche Umstände auszuschließen, die eine Konzeption grundsätzlich unmöglich machen. Wird keine klare Diagnose gefunden, haben viele Paare ihr Glück im Moor gefunden. Möglich wird dies aus einem Zusammenspiel zweier Faktoren:
Einerseits kann die mehrfache Anwendung des Moorbades zur Normalisierung der Fehlregulation der Östrogenbiosynthese in den Eierstöcken beitragen. Auch der Progesteron Haushalt, also das Hormon, das in der Befruchtung der Eizelle eine zentrale Rolle spielt, wird reguliert. Dies wird durch die Thermoregulation in den Eierstöcken ermöglicht.
Andererseits ist Stress als Faktor nachgewiesen, der die Konzeption häufig verhindert. Zwei, besser drei Wochen Moortherapie, begleitet von zusätzlichen Entspannungstherapien, können Paaren helfen, sich von dem Stress zu lösen. Um diesen Effekt zu nutzen, wird empfohlen, dass das Paar den Urlaub gemeinsam antritt, auch wenn das Moorbad aus medizinischer Sicht bezogen auf den Kinderwunsch hauptsächlich bei Frauen Wirkung hat.
Die Kur wird wie alle anderen Kuren ärztlich begleitet.
Was ist Fibromyalgie?
Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzerkrankung, die meist an mehreren Körperteilen auftritt. In der Frühphase des Syndroms treten die Schmerzen oft am Rücken auf, bevor sie sich auf die Beine und Arme ausbreiten. Dabei sind die Schmerzen in der Nähe der Gelenke (an der Schulter, Hüfte, Knie) zu lokalisieren, während allerdings die Gelenke selbst nicht betroffen sind. Das Syndrom äußert sich außerdem in einem Steifheits- oder Schwellungsgefühl der Hände, der Füße oder im Gesicht, sowie in Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrations- und Schlafstörungen.
Die Therapie
Bewegung und leichter Sport wie Radfahren oder einfache Wanderungen können das Wohlbefinden verbessern, den Körper stärken und Schmerzen etwas lindern. Sie sind daher ein wichtiger Teil der Behandlung. Da sich die Schmerzen jedoch zu Beginn die Schmerzen sogar eher verstärken können, ist es wichtig, langsam zu beginnen und das Bewegungsprogramm in kleinen Schritten zu steigern.
Die Wärme eines Moorbades oder einer Moorpackung regt den Stoffwechsel und somit die Durchblutung und Regeneration an. Dies führt wiederum zu einer Entspannung der Muskulatur und einer Linderung von Schmerzen. Der Vorteil einer Wärmetherapie mittels Moor gegenüber der Therapie in der Sauna ist der, dass eine Überreizung der strapazierten Muskeln durch die langsame, tief durchdringende Wärme verhindert wird. Die Wirkung hält somit auch nachhaltiger an. Die Wärmetherapie erzielt in Kombination mit Bewegung das beste Ergebnis.
Es ist nicht immer leicht, im alltäglichen Leben auf sich und die eigenen Bedürfnisse zu achten. Überall warten Herausforderungen und Aufgaben und oft verlieren wir uns dabei selbst aus den Augen. Bewegungsmangel, viel Bildschirmzeit und unausgeglichene Ernährung fordern unseren Körper und unseren Geist. Übermäßiger Stress kann zu Burnout führen. Diese Diagnose wird heutzutage so oft gestellt, dass dabei sogar von einer Zivilisationskrankheit gesprochen wird
Natürlich ist das Moor nicht das eine Wundermittel, das uns bei einer Anwendung vor all diesen Dingen schützt. Aber es kann ein wichtiger Baustein sein. Sich eine Zeit lang bewusst machen, etwas für das eigene Wohl zu tun und einfach mal abzuschalten, kann schon erheblichen Einfluss auf das mentale Wohlbefinden haben.
Zudem unterstützt dich das Moor in der Stärkung des körpereigenen Immunsystems: Unser Immunsystem muss ständig trainiert werden. Nur so ist es für die Erkältungswellen im Herbst gewappnet. Das durch das Moorbad hervorgerufene Heilfieber bewirkt genau das.
Das Moor ist ein sehr vielseitiges Naturheilmittel. So entfaltet es ebenso bei Folgenden Indikationen seine Wirkung:
Morbus Bechterew
Gicht
Zur Nachbehandlung von Unfällen
Zur Nachbehandlung bei Bandscheibenoperationen
Osteochondrosen und Spondylosen
Prostatitis, Prostatavergrößerungen
Um eine Überbelastung des Organismus zu vermeiden, ist das Moorvollbad nicht jedem zu empfehlen. Manche Umstände stellen eine Kontraindikation dar. Als Alternative bietet sich jedoch häufig eine Naturmoorpackung an. Erkundige dich auf jeden Fall bei deinem Hausarzt, ob eine Moortherapie bei dir in Frage kommt. Be folgenden Indikationen wird von einem Vollbad abgeraten:
Offene Wunden
Akute Infektionen
Akuter Schlaganfall
Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Embolie und Thrombosegefahr
Schwerer Bluthochdruck
Schwangerschaft
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