Ursprünge & Abbau: Bergkiefern-Hochmoor

Naturheilmittel. Nachhaltig. Wirksam.

Am Ende der Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren blieben nach Abschmelzen der Gletscher im Bereich rund um den Naturpark Ammergauer Alpen viele kleine Seen, Weiher und Tümpel zurück. Hier erfährst du, wie aus diesen Tümpeln Moorlandschaften entstanden, aus welchen heute das Naturheilmittel Moor gewonnen wird. 

 

Mächtige Gletscher

bedeckten während der Eiszeit die Alpen und das Alpenvorland. Wie riesige Schleifmaschinen modellierten sie Täler und Senken. Als die Gletscher zum Ende der Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren schmolzen bildeten sich in diesen Senken kleine Seen und Weiher ohne Zu- und Abfluss. Ohne Zirkulation war das Wasser arm an Sauerstoff und Nährstoffen, sodass nur spezialisierte Pflanzen in diesen jungen Lebensräumen wachsen konnten. Dort wuchsen beispielsweise Schilf, Binsen und Seggen.

Im sauerstoffarmen Wasser

werden die Pflanzen nur unvollständig zersetzt. So sammelt sich organisches Material an und langsam beginnt die Verlandung des ehemaligen Gewässers. Die angesammelten Pflanzenreste bilden nach und nach eine mächtiger werdende Torfschicht.

Die Torfbildung erfolgt zunächst im Niedermoor. Niedermoore werden noch durch das Grundwassser gespeist und sind somit nährstoffreich. Die Mooroberfläche steigt langsam an. Mit zunehmender Torfmächtigkeit verliert sie den Kontakt zum nährstoffreichen Grundwasser.

Die Speisung des Moores

erfolgt nun nur noch durch nährstoffarmen Niederschlag. Ab diesem Zeitpunkt wird von einem Hochmoor gesprochen. Durch die neuen Bedingungen wachsen andere Pflanzen im Moor. Eine Besonderheit im Hochmoor der Ammergauer Alpen ist die Bergkiefer. Die Bergkiefer trotzt den schwierigen Bedingungen des Hochmoores. Ihr harzreiches Wurzelwerk und die Torfmoose liefern organische Stoffe, aus denen Huminsäuren entstehen. Jene Bestandteile, die das Moor im Naturpark in seiner heilenden Wirkung so speziell machen.

Das Moor - Ein bedeutendes Ökosystem

10.000  Jahre

Das Bergkiefern-Hochmoor entstand mit dem Ende der letzten Eiszeit.

700  Tonnen CO2

Moore sind Klimaschützer! Je nach Art des Bodens speichern Moore bis zu 700 Tonnen CO2 pro Hektar. Das ist sechsmal so viel wie ein regulärer Hektar Wald!

3000  Prozent

Torfmoose, die für das Wachstum von Mooren zuständig sind, können bis zu 3000 Prozent ihrer Trockenmasse an Wasser speichern.

Ein Moorvollbad wird auf etwa 42 °C erwärmt. Dadurch wird der Körper in ein künstliches Heilfieber versetzt und wird zur Selbstheilung angeregt!

3  Prozent

Moore bedecken weltweit 3 Prozent der Erdoberfläche. Gleichzeitig speichern sie aber etwa 26-44% des gesamten im Boden gelagerten CO2s!

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Die Moorlehrpfade

Auf den Moorlehrpfaden von Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien wird die Entstehung und Bedeutung des hoch sensiblen Ökosystems erklärt. Besucher erfahren, wie ein Moor entsteht, abgebaut, aufbereitet und renaturiert wird.

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