Die farbige Gestaltung von Hausfassaden, deren Grundlagen sich bereits in der Antike finden, sollte zum einen die Illusion von Architektur vermitteln, Säulen, Treppenanlagen, Fenster und Türen darstellen, die es in Wirklichkeit gar nicht gab, aber auch figürliche Darstellungen und Schmuckelemente auf flache Außenwandflächen bringen. In der Darstellung von Heiligen und biblischen Szenen fanden persönliche Schutzbedürfnisse und die Gläubigkeit der katholischen Bevölkerung ihren Ausdruck.
Mit dem, in Oberammergau heimischen Maler Franz Seraph Zwinck (1748 - 1792) fand sich eine Künstlerpersönlichkeit, die Darstellungskunst und Technik perfekt in sich vereinte.
Zwinck wurde zum prägenden Lüftlmaler Oberammergaus und Umgebung. Beispiele seines Schaffens im Passionsort Oberammergau sind drei Außenfassaden des heutigen staatlichen Forstamtes in der Ettaler Straße (die Malereien an der Westfassade sind neueren Datums und stammen von Franz Hartmann), das Kölblhaus (gegenüber dem Forstamt), das Mußldomahaus am Lüftlmalereck, das Dedlerhaus und das Pilatushaus.