Torfstechen hat Tradition – schon unsere Großväter stachen Torf.
Beim "Schau-Torfstechen" erfahren interessierte Gäste wie Torf abgebaut wird und entstanden ist, dass er bereits 10.000 – 12.000 Jahre alt ist und die Torfschicht etwa 1 mm pro Jahr wächst. Nicht selten sind Torfstücke, die die Besucher in den Händen halten mehr als 8.000 Jahre alt.
Bevor gestochen werden kann muss Tage vor dem Stechen ein Graben am Torfabbauplatz gezogen werden, denn der Torf ist mit Wasser so vollgesogen, dass ein Abbau ohne diese Entwässerungsmaßnahme nicht möglich ist. Danach wird die obere Grasnarbe auf einer Tiefe von ca. 50 cm abgetragen – sie ist zu trocken und bröselig, als dass sie als Brenntorf verwendet werden kann.
Mit einem „L“-förmigen Messer werden nun gleichmäßige Stücke von etwa 10 cm x 10cm x 30 cm Größe geschnitten und zum Trocknen ausgelegt. Der Trockenprozess läuft in etwa vier Phasen ab. Zuerst werden Blöcke in jeweils 5 Reihen mit jeweils 2 Stücken aufeinander gestapelt und etwa 4 Wochen an der frischen Luft getrocknet. Ist der Torf einmal trocken, nimmt er keine Flüssigkeit mehr auf.
Nach der Grundtrocknung können mehrere Reihen aufeinander ca. 1,5 Meter hoch geschichtet werden. Damit die Stapel nicht umfallen, dienen Stecken als Stabilisator. Insgesamt wird 3 Mal nach jeweils 5 Wochen umgeschichtet - die trockenen Stücke nach unten, die anderen nach oben. Danach sind die Torfstücke so trocken, dass ihr Gewicht nur noch etwa ein Achtel des Ursprungsgewichts ausmacht. Ein ursprünglich 2,5 kg schweres Stück wiegt nun etwa 300 g.
Was wird bzw. wurde aus Torf hergestellt?
- Früher wurden Babybetten mit ganz feinem, trockenem Torfmull ausgelegt, um den Geruch und die Feuchtigkeit zu binden
- Einstreu fürs Vieh im Stall
- Pferdedecken aus Torffaserwolle
- Dämmmaterial für Häuserbau