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Der Ammergauer Alpen Blog

„Ein Ort der Illusion“ - Im Gespräch mit Martin Bosch: Seit Beginn der Sanierungsarbeiten der Bauleiter in der Venusgrotte in Linderhof

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© Ammergauer Alpen mit freundlicher Genehmigung der Bayerischen Schlösserverwaltung
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Tipp: Wenn dir die von König Ludwig II. errichtete Venusgrotte noch gänzlich unbekannt ist, empfehlen wir dir vor dem Lesen dieses Blogartikels, diese kleine Einführung zu lesen

Nach jahrelanger Sanierung ist eine Besichtigung der Venusgrotte im Schlosspark Linderhof seit Frühjahr 2025 wieder für Besucher möglich.  

Als wir die als Felsen getarnte Eingangstüre durchschreiten, betreten wir eine andere Welt: Die Vorgrotte überrascht bereits durch ihre Größe.  In knalligem Rot erstrahlt die Künstliche Tropfsteinhöhle, eingehüllt in die Musik aus der Ouvertüre von Richard Wagners Oper “Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg”. Stalagmiten und Stalaktiten entspringen der Decke und dem Boden. Die Wände wirken wie echter Felsen, stellenweise glänzt er, als hätte er die Feuchtigkeit einer echten Tropfsteinhöhle.  

In der Vorgrotte erwartet uns Martin Bosch von der Bayerischen Schlösserverwaltung. Er begleitete das Großprojekt als verantwortlicher Baureferent von Anfang an. Wir durften mit ihm über technische Herausforderungen, historische Illusionen, königliche Fantasien und moderne Lösungen sprechen.  

Nach einem sehr freundlichen Empfang kommt das Gespräch bald auf dieses durchdringende Rot, und wie die Farbe den Raum wirken lässt: 

KG: Der Ganze Raum erstrahlt, aber es wirkt mit dieser indirekten Beleuchtung schon fast natürlich. In der Hauptgrotte können die Farben gewechselt werden. Ist das hier auch so? 

MB: Die Beleuchtung in der Vorgrotte ist, wie früher, ausschließlich rot. Hinter kleinen Sichtbarrieren sehen wir Beleuchtungsbecken, die im Boden eingelassen sind. Zu König Ludwigs Zeiten war darin eine Gasbeleuchtung verbaut – die Vorgrotte wurde also durch viele kleine Gasflammen erhellt. 

Bereits in den 1930er-Jahren wurde diese weitgehend durch elektrische Beleuchtung ersetzt. 

Bei den Renovierungsarbeiten wurden nun LED-Leuchten eingesetzt. Dabei haben wir versucht, den Charakter der ursprünglichen Gasflammen nachzubilden. Die Beleuchtung flackert leicht, weil eine Gasflamme nie gleichmäßig leuchtet, sondern eben ein wenig wabert. 

Ein kleiner Unterschied zur ursprünglichen Grotte ist allerdings, dass man sich die originale Gasbeleuchtung noch etwas dunkler als die heutigen LEDs vorstellen muss. 

KG: Wie wurde dieser echt aussehende Felsen eigentlich imitiert? 

MB: Die Venusgrotte ist nach einem zweischaligen Bauprinzip errichtet worden. Außen gibt es eine massive Schale aus Bruchsteinmauerwerk, in deren Innerem ein Ziegelgewölbe gespannt ist. Daran hängt eine Konstruktion aus Metall. Dieses Eisengeflecht dient als Putzträger. Der Grundputz wird von hinten aufgebracht und durch das Metallgeflecht gedrückt. Nachdem er getrocknet ist, folgt eine zweite Schicht von vorn, wodurch sich beide Schichten verzahnen. So hält der Gips jedem Bruchtest des Materialprüfungsamtes stand. 

Die Stalaktiten und Stalagmiten bestanden ursprünglich aus einem Holzkern - meist einem Ast -, der mit Sackleinen umwickelt und anschließend verputzt und modelliert wurde. Heute haben wir diese Elemente mit Gewindestangen im Inneren rekonstruiert. Das macht sie stabiler und langlebiger.  

Zur Modellierung der Wände nutzte man die Schwerkraft, man ließ den Gips also die Wand herunterlaufen. Modelliert wurde aber natürlich auch mit der Spachtel. Ausgeführt wurde die Arbeit von Stuckateuren, teilweise auch von Bildhauern. Damals waren es Kulissenbildner. Im Prinzip ist das Ganze hier eine große Theaterbühne.  

Den getrockneten Gips hat man zum Schluss in Naturtönen bemalt. Wir haben außerdem das Mineral Muskovit aufgebracht, um den feuchten Glanz einer Tropfsteinhöhle zu erzeugen.   

KG: Früher hat man für diesen feuchten Glanz kein Muskovit gebraucht. Da war die Venusgrotte wirklich feucht, was soweit ich weiß ein Hauptproblem vor und während der Renovierung war. Hat man das Wasser aus der Bausubstanz bekommen?  

MB: Das ist richtig, die Feuchtigkeit war ein Problem. Und das nicht erst seit kurzem. Schon zu Lebzeiten des Königs wurde bemerkt, dass die Höhle undicht ist. Kurz nach seinem Tod wurde das erste Schutzdach gebaut. Das war ein einfaches, hölzernes Dach, was natürlich nicht schön ausgeschaut hat. Der König hätte das nie akzeptiert. Nach und nach wurde das Dach erweitert und ein weiteres Dachstück dazu geflickt. Der Ein- und Ausgangstunnel wurde nicht überdacht, hier waren die Schäden also am stärksten.  

Die Venusgrotte ist in den Berg hineingebaut. Wichtig war für uns zunächst, dass bergseitig kein Wasser mehr reindrückt. Dafür bauten wir eine Sperrmauer in den Berg, die Höhle wurde quasi von diesem abgetrennt. Außerdem wurden Drainagen verlegt, die das Wasser umleiten. Zuvor wurde das immer wieder mittels Rinnen versucht. Gereicht hat das aber nie.  

Wir haben auch eine Lüftungsanlage installiert, die dafür sorgt, dass die Feuchtigkeit nicht über 80% steigt. Für ein Museumsklima wäre das immer noch viel zu viel, aber für unsere Bedingungen reicht das aus. Wir haben schließlich auch einen See und Wasserfall und somit natürlich auch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Damit müssen wir leben. 

Neu ist auch ein System, mit welchem wir eventuell auftretende Lecks genau orten können. Sollte irgendwo eine undichte Stelle entstehen, bleibt die nicht lange unentdeckt und wir können direkt Maßnahmen ergreifen.   

KG: Waren die durch die Feuchtigkeit verursachten Schäden für den Besucher vor der Renovierung sichtbar? 

Die Schäden waren auf jeden Fall sichtbar. Das Eisengeflecht auf dem der Putz aufgetragen ist von dem ich gesprochen habe, ist korrosionsanfällig. Wenn die Feuchtigkeit zu hoch ist, rostet es. Wenn Eisen rostet, vergrößert sich das Volumen und es entsteht ein Sprengdruck beim Putz. Den Putz sprengt es sozusagen ab 

Auch die Stalaktiten waren kein schöner Anblick: Fast alle Spitzen waren abgebrochen und heruntergefallen. Deshalb mussten schon in den 1960er-Jahren Schutznetze eingebaut werden, damit bei einer Führung durch die Venusgrotte niemand verletzt wird. 

Inzwischen haben wir die Feuchtigkeit im Griff. Es besteht keine Gefahr mehr, dass Putz herunterbröckelt, und wir konnten die Schutznetze entfernen. So bekommen die Besucher einen komplett anderen Raumeindruck als noch vor 10 Jahren. 

Wir verlassen die Vorgrotte und betreten die Hauptgrotte. Was uns hier erwartet ist überwältigend. Zuerst fällt der erstaunlich große See auf, an dessen Rand der Muschelkahn des Königs ankert. Der Blick wandert weiter: zu dem großen Wandgemälde, dem darüber hell leuchtenden Regenbogen, zum Kristallthron, zu einer Treppe mit Eichenholzgeländer, die zum Muschelthron führt. Seerosen leuchten, riesige Rosengirlanden aus Stuck und Kunststoff ranken sich die Wände entlang nach oben. Und alles ist in dieses wunderschöne rot getaucht, untermalt von der Ouvertüre des Tannhäuser und dem leisen Plätschern eines kleinen Baches. 

MB: Hier hört man jetzt die Quellbächlein - die gab es vor der Renovierung gar nicht mehr. Das Plätschern gehörte ursprünglich zur akustischen Inszenierung. Damals kam das Bächlein sogar die Wände runter und es lief anschließend in den See. Aus konservatorischen Gründen war das aber nicht mehr machbar – sonst hätten wir erneut mit Feuchtigkeitsproblemen zu kämpfen gehabt. 

Wir haben den Bachlauf mithilfe einer Umwälzpumpe wieder zum Laufen gebracht. Obwohl es so aussieht, als würde er in den See münden, handelt es sich tatsächlich um einen separaten Wasserkreislauf. 

Der See selbst wird heute über eine neue, externe Wasserleitung gespeist. 

KG: Dieses Wandgemälde ist auch sehr stimmungsvoll und passt in dieses sehr romantische Ambiente. Was hat es damit auf sich?  

MB: Wie bei so vielen der Bauten König Ludwigs II. geht es auch bei der Venusgrotte um eine virtuelle Reise in ferne Welten. Je nach Beleuchtung und Einrichtung soll sie entweder die blaue Grotte auf Capri oder das innere des Venusberges darstellen. 

Der Venusberg ist der Schauplatz des ersten Aktes der Oper Tannhäuser. Auf dem Gemälde sehen wir Tannhäuser, wie er im Schoß der Göttin Venus ruht. Es ist nicht direkt auf den Putz gemalt, sondern ein Bild auf Leinwand. Das Bild mag auch keine zu hohen Luftfeuchtigkeitswerte. Allerdings wurde es schon 1909 mit Bleiweiß stabilisiert, was es im Vergleich zu anderen Leinwandgemälden weitaus widerstandsfähiger gemacht hat. 

KG: Und wie funktioniert es, so einen schönen Regenbogen an die Wand zu projizieren? 

MB: Das ist relativ simpel. Es sind zwei Glasprismen, die mit einem Leuchtmittel werden. Das Licht wird geben und der Regenbogen erstrahlt. Die ursprüngliche Regenbogenmaschine hier war nicht mehr erhalten. Aber zum Glück wussten wir von einem baugleichen Modell in der Oper Leipzig. Das konnten wir uns ausleihen, vor Ort testen und anschließend nachbauen. 

So wissen wir heute ziemlich genau, wie der Regenbogen zur Zeit des Königs ausgesehen hat. Natürlich ließe sich heute ein viel größerer und brillanterer Regenbogen projizieren – aber wir wollten eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion. 

KG: Apropos originalgetreu: Hat König Ludwig tatsächlich selbst auf diesen Thronen Platz genommen und der Musik gelauscht? Oder sind sie reine Rekonstruktionen? An die kann ich mich nämlich nicht erinnern. 

MB: Fangen wir mit dem Muschelthron an: Von diesem Thron war lediglich ein Aquarell überliefert. Das Original selbst existierte nicht mehr – erhalten geblieben war nur eine massive Natursteinbank unter dem Thronkissen, die sich auch heute noch exakt an der historischen Stelle befindet. Dahinter entdeckte man einen alten Metalldorn, der einst wohl zur Befestigung der muschelförmigen Rückenlehne diente. Damit war klar: Die Muschel war einst da. Wann und wie sie verloren ging, bleibt ein Rätsel. So eine große Muschel verschwindet ja nicht einfach. Die heutige Version wurde auf Grundlage des Aquarells rekonstruiert, geschnitzt aus Holz und anschließend vergoldet – so wie es auch damals gewesen sein dürfte. 

Der Kristallthron besteht aus einem großen Korallenbaum, flankiert von Kristallen. Der Korallenbaum hat die Zeit nicht überlebt, lange Zeit war nicht einmal klar, dass er mal existiert hatte. Von ihm gab es nur einen Entwurf. Aus der Zeichnung wurde aber nicht ersichtlich, wie groß dieses Objekt ist. Man vermutete, dass es eine Tischleuchte darstellen sollte. Im Laufe der Restaurierung wurde klar, das ist keine kleine Tischleuchte, sondern ein vier Meter hohes hohes Objekt. Ein zentraler Teil der gesamten Inszenierung der Grotte. Die Reste des originalen Kristallthrons, die zu Beginn der Arbeiten noch vorhanden waren, glichen eher einem Fragment.  

Auch andere Dekorelemente wurden mit großem Aufwand neu geschaffen. Zum Beispiel das Astgeländer, das zum Muschelthron hochführt. Überraschend viel Originalmaterial war noch vorhanden, obwohl es sich um altes Eichenholz handelt und die Bedingungen sehr feucht waren. Ergänzt wurde mit passenden Ästen aus anderen historischen Parks, u. a. aus Bayreuth. Ein Kollege aus dem Restaurierungsteam analysierte dafür auf Fotografien sogar die ursprünglichen Astformen, um die neuen Stücke möglichst authentisch einzupassen. Zwei Drittel des Astwerks sind aber original. 

Auch damals war vieles künstlich. Die Seerosen in der Grotte waren keine echten Pflanzen, sondern Nachbildungen. Echte Seerosen wären ohne Tageslicht ohnehin nicht lebensfähig gewesen. Wichtige Vorlagen für diese Rekonstruktionen lieferten historische Aquarelle von Heinrich Brehling, einem Maler im Dienst des Königs, der auf Basis von Fotografien äußerst präzise, farbige Darstellungen anfertigte. Darauf zu sehen sind unter anderem eine Agave mit Papierblüten sowie Lotuslampen, die heute wieder leuchten. Viele dieser Elemente waren vollständig verschwunden – ohne Bildquellen hätte man sie kaum rekonstruieren können. Dank eines besonders gut erhaltenen Fotos aus dem Jahr 1886 – dem Todesjahr König Ludwigs – konnte die ursprüngliche Anordnung der Girlanden und Dekore ziemlich genau nachvollzogen werden. 

KG: Kommen wir endlich zu Ihnen: Was war in diesem riesigen Projekt Ihre Aufgabe?  

MB: Ich bin der zuständige Baureferent in der Bauabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung. Ich hatte eine Art Doppelfunktion: Einmal die Bauherrenfunktion - da vertrete ich den Freistaat Bayern, bzw. das Finanzministerium als Auftraggeber. Die andere Funktion betrifft das Thema Denkmalschutz. Die andere Funktion betrifft den Denkmalschutz: Ich bin dafür verantwortlich, dass alles im Sinne des Denkmalschutzes geschieht, dass hier nichts aus Versehen oder durch Fahrlässigkeit verloren geht. Beim Denkmalschutz geht es immer darum, möglichst viel von der originalen Substanz zu erhalten.  

KG: War Ihnen denn klar, als die angefangen haben zum Arbeiten, dass sie irgendwann die Grotte renovieren würden?  

MB: Nein, das natürlich nicht. Das ist schon ein absolutes Highlight. Ich habe Linderhof 2006 übernommen, von einem Kollegen, der da in den Ruhestand gegangen ist. Da war schon klar, dass die Sanierung der Grotte ansteht. Als es dann 2007 mit den Planungsarbeiten tatsächlich losging, hat mich das sehr gefreut.  

Aber es war auch viel Unsicherheit da: Niemand wusste genau, wie man das überhaupt angeht. Vielleicht hat es auch deshalb so lange gedauert, bis man das Projekt tatsächlich in Angriff genommen hat. 

Ein großes Problem war: Wie kann man diese komplexe Raumgeometrie überhaupt vermessen? Damals, also 2007, steckte die Laserscantechnologie noch in den Kinderschuhen. Heute ist das Standard, aber damals war das noch ziemlich neu. Erst dadurch war es überhaupt möglich, ein vollständiges 3D-Modell der Grotte zu erstellen. 

Und dieses Modell war die Grundlage für uns – für die Schadenskartierung, die Mengenerfassung, damit man sagen kann: So und so viele Quadratmeter sind beschädigt, das sind die Flächen, das sind die Kosten. 

KG: Was war eine Herausforderung, die im Laufe der Zeit aufkam, mit der nicht wirklich gerechnet hatte? Da gab es wahrscheinlich genug? 

MB: Ja, da gab es genug. Schon allein die Entwicklung der geeigneten Sanierungsmethodik war eine große Herausforderung und hat viel Kopfarbeit gefordert. 

Ein konkretes Beispiel war die statische Instandsetzung von zwei Gusseisensäulen, die verbaut sind - das war anfangs gar nicht bekannt. 

Die eine Säule befindet sich im See, in der Stalagnatengruppe. Wir hatten vermutet, dass dort eine Stütze ist, weil wir aus alten Rechnungen wussten, dass zwei Gusseisensäulen geliefert wurden. Aber wo die zweite war, das wusste niemand. 

Dann stellte sich heraus: Die zweite Säule steckt in einem scheinbar massiven Felsen – verkleidet mit Bruchstein. Wir dachten lange, das sei eine tragende Steinsäule. Tatsächlich aber handelte es sich ebenfalls um eine Gusseisenstütze. 

Die kompliziertere Aufgabe war die Instandsetzung der Seesäule. Dafür mussten wir zunächst alles zurückbauen – also die Drahtputzschale, die wie eine Tropfsteinoberfläche aussieht, abnehmen. Dann haben wir eine zweite Stütze darum herum gebaut, ebenfalls aus Gusseisen – zwei Halbschalen, die von beiden Seiten angesetzt und verschweißt wurden. 

Zwischen alter und neuer Säule entstand ein Hohlraum, den wir mit einem Spezialmörtel verpressen mussten. Den gab es nicht von der Stange – er musste bestimmte Anforderungen erfüllen, um eine Verbundwirkung zu erzielen. Entwickelt wurde er an der Materialprüfungsanstalt der Universität Stuttgart. 

Und das alles geschah unter Last! Auf dem Baustellendach lag Schnee, die Konstruktion war belastet – wir nannten das intern immer eine „Operation am offenen Herzen“. 

KG: Die Arbeiten an der Venusgrotte sind nun seit einigen Wochen beendet. Vermissen Sie diesen Ort schon? 

MB: Ich würde ihn sicher vermissen, wenn es jetzt wirklich vorbei wäre. Aber ich bin weiterhin regelmäßig hier. In Linderhof stehen viele weitere Projekte an: die Schlossrestaurierung, die Terrassenanlage, das Schlosshotel. Und die Venusgrotte muss natürlich auch weiterhin betreut werden.  

Dieses Jahr stehen Dach und Fassade des maurischen Kiosks an. Direkt das nächste einzigartige Projekt. Irgendwann glaubt uns niemand mehr, wie viele einzigartige Bauwerk in diesem Schlosspark zu finden sind. Das sind auch die Highlights meines Berufs. Sonst sitze ich - wie wir alle - viel zu viel vor dem Computer. Das Schönste ist für mich, wenn ich draußen vor Ort bin. 

Zum Ende unseres Gesprächs: Welchen Aspekt sollte man bei einer Führung durch die Venusgrotte unbedingt auf sich wirken lassen? Auf welche Details, sollte man besonders achten?  

Wenn wir am Gerüst da ganz oben waren, habe ich selbst immer gestaunt, wie fein die Oberflächen überall gestaltet sind.  Wie naturrealistisch, wie vielfältig die Wände dieser künstlichen Tropfsteinhöhle gestaltet sind. Das ist wirklich faszinierend. 

Und vom Gesamteindruck her würde ich auf den Moment verweisen, wenn das blaue Licht angeht und die Capri-Grotte beleuchtet wird. Die Wellenmaschine startet, die Lotusblüten leuchten. Das ist schon magisch. 

KG: Jetzt arbeiten Sie schon so lange in dieser Theater-, beziehungsweise Opernkulisse: Sind Sie ein Opern-Fan, oder sogar Wagner-Fan? 

MB: Fan, würde ich jetzt nicht unbedingt sagen. Ich gehe ganz gern in die Oper, aber ich bin kein spezieller Wagner-Fan. Den Tannhäuser habe ich mir aber schon einige Male angesehen. Ich finde ihn auch musikalisch gesehen die schönste Wagner-Oper.  

KG: Und wenn ich mir die Venusgrotte ansehe, bin ich mir sicher, der Tannhäuser ist nicht nur musikalisch, sondern auch das Bühnenbild betreffend die schönste seiner Opern. 

Herr Bosch, vielen Dank für dieses spannende Gespräch! 

 

Das Bildmaterial für diesen Beitrag dürfen wir mit freundlicher Genehmigung der Bayerischen Schlösserverwaltung verwenden. 

Für alle, die sich für die Renovierung der Venusgrotte und die Geschichten hinter den Objekten der Bayerischen Schlösserverwaltung interessieren, lohnt sich ein Blick in den Schlösserblog Bayern. Viel Spaß beim Stöbern!